Hauptsendestelle der Hauptführungsstelle des Ministeriums für Nationale Verteidigung

Nach außen: "Wetterbeobachtungsstelle", im normalen Alltag: ZSTM (Zentrale Schaltstelle für Tast- und Modulationsleitungen) aller NVA-Sender (180Stk.), im E-Fall: Hauptsendestelle der "FüSt MfNV", in den Akten: "Objekt 17/448" und Rufname "Nutzlast", viel mehr muss man kaum über diesen Bunker wissen.

Das zweietagige Bauwerk (37,5m x 23,4m) in monolithischer Bauweise ist der Prototyp des DDR-"Wiederverwendungsprojektes", einer schwer geschützten Sendestelle, und wurde 1979-81 gebaut. Es gibt nur noch ein weiteres Objekt des selben Typs, das Objekt 17/5002.
Die Hauptaufgabe des Bauwerks bestand darin, im E-Fall den Funkverkehr für die elf Kilometer entfernte FüSt MfNV zu übernehmen. Dazu standen im Bauwerk selbst zehn 1kW-Kurzwellensender (KN 1-E) sowie weitere drei Sender mit 5kW Sendeleistung zur Verfügung.
Da normale Funksendestellen recht einfach angepeilt werden können und deren Standort somit für den Feind recht schnell erkennbar ist, hatte man zusätzlich elf abgesetzte, geschützte Sendestellen in einigen Kilometer Entfernung rund um den Standort errichtet. Diese Sendestellen nannte man Sputniks und sie sahen wie ganz banale Trafohäuser aus. Daher auch die offizielle Bezeichnung "EVS" (Energieverteilstation). In den vermeintlichen Trafohäuschen gab es neben der Energieeinspeisung aus dem Landesnetz noch eine Netzersatzanlage und den Zugang zu einem "Schaltkessel" unter dem Häuschen. Diese Schaltkessel wurden in der DDR vielerorts für die Unterbringung von Verstärkerpunkten der Fernkabeltrassen genutzt. In diesem Falle standen in den großen Stahltanks jedoch zwei 1kW-Sender und die nötige Technik um ferngesteuert den Funkbetrieb aufnehmen zu können. Ebenfalls "unsichtbar" für Passanten, wurden Erdantennen verwandt.
Da der Bunker auf Grund seiner Wichtigkeit, technischen Ausstattung und Geheimhaltungsstufe ständig besetzt war, man aber sowohl die technischen sowie die personellen Ressourcen nicht ungenutzt lassen wollte, wurde der Bunker im normalen Alltagsbetrieb als ZSTM der NVA genutzt. ZSTM heißt Zentrale Schaltstelle für Tast- und Modulationsleitungen. Man war also z.B. in der Lage, vom Objekt 17/448 sämtliche fertast, also fernsteuerbare Sendeanlagen der NVA, zu bedienen. Dazu gehörte natürlich auch die Steuerung und Überwachung des zugehörigen Kabeltrassennetzes.