Ausweichführungsstelle der Bezirksleitung der SED des Bezirkes Halle

Da eine eigene (verbunkerte) AFüSt für die Sozialistische Einheitspartei unüblich war und meines Wissens auf Bezirksebene auch nur im Bezirk Halle eine gebaut wurde, landet dieses Objekt in der Kategorie "Sonstiges". Die genauen Hintergründe zum Bau der Hallischen Ausweichführungsstelle sind leider nicht bekannt. Vielleicht besaß der Leiter ein besonders hohes Schutzbedürfnis und ließ deshalb die Anlage errichten. Eine andere These geht von einer besonders großen Verantwortung des Bezirkes Halle aus, da sich mit den Leunawerken sehr (kriegs-)wichtige Chemieindustrie im Bezirk befand. Diese Verantwortung könnte besondere Anforderungen an einenen geschützt unterzubringenden Führungsstab gestellt haben, wozu diese Anlage errichtet wurde.

Eine weite Besonderheit stellt die Bauform dar. Meiner Meinung nach wurde sie recht unkonventionell geplant, wobei wichtige Aspekte zur Erlangung eines hohen Schutzgrades nicht berücksichtigt wurden. So besteht die Anlage geschichtlich aus zwei Teilen. Der ältere Teil sind 3 kleine Lagerbunker der damaligen "Mansfeld AG" die zu Wehrmachtszeiten Munition produzierte. Diese 3 Bunker wurden in einer Art Schlucht als Lagerbunker, ebenerdig in den Berg hinein gebaut. 1983 wurde dann die neue AFüSt davor gesetzt, die vorhandenen Lagerbunker integriert und dann übererdet. Da die Munitionsbunker jedoch leicht unterschiedliche Höhenniveaus aufwiesen und sie in einem nicht unerheblichen Abstand zueinander standen, entstand ein doch recht bizarres Bauwerk mit Abmaßen von ca. 75x25m, welches auf seiner Länge auch noch unterschiedliche Höhenniveaus aufwies.